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Hafenbar

Mai 5 @ 1:11

Hafenbar Berlin

Über 50 Jahre Hafenbar – Berlins älteste Diskothek

Der Name „Hafenbar“ steht seit 50 Jahren für Feierkultur in Berlins Mitte. Seit 5 Dekaden also knarzen nun die alten Original Schiffsplanken unter den Holzbeinen von drei Generationen Tanzpiraten. Kaum an Bord geht man auf eine lange Zeitreise gehen. Zwischen Fischernetzen, beleuchteten Bullaugen und alten Weltkarten weht immer noch der Duft des Abenteuers auf hoher See. Seit die Hafenbar ins Berliner Nachtleben ablegte, herrschte stets hoher Wellengang rund um den kultigen Partykutter.

Kapitän Klaus

Die Geschichte der Hafenbar steht und fällt mit ihrem ehemaligen Kapitän Klaus Zagermann.
1957 heuerte der in Ost-Berlin in der bekannten Tanzbar „Clou“ als Lehrling an. Da konnte er noch nicht wissen, dass das „Clou“ in der Chausseestraße einmal „Hafenbar“ heißen – und er dort das Ruder übernehmen sollte.

Der Führungswechsel  vollzog sich 10 Jahre später, als man für das „Clou“ ein neues Konzept suchte. Vorgabe der HO-Führung: Maritim sollte es sein! Denn die frisch eingemauerte DDR wollte sich damals weltoffen geben. Kapitän Zagermann  ließ „Klar Schiff“ machen und verwandelte das ehemalige „Clou“ in einen Hafen voller maritimer Erlebnisse.

Zagermann „Natürlich mussten wir improvisieren. Weil wir kein Material für eine Holzvertäfelung unter der Decke hatten, haben wir uns für ein Fischernetz entschieden“.  Eine Mitarbeiterin der Rostocker HO entwarf das heute noch genutzte Logo der „Hafenbarbar“ in Form eines Papierschiffchens. Es war damals auch geplant neue Bar-Hocker aus alten Ankern zu bauen. Das wurde wegen der Gästesicherheit dann aber doch gekippt. Sattdessen baumeln bis heute die legendären Schiffsschaukeln an der Bar von der Decke. Und der Bananendampfer „Theodor Storm“ hatte den Auftrag nach seinen Ausfahrten den neuen Club in der Hauptstadt mit diversen maritimen Mitbringseln zu unterstützen.

Der Vergnügungsdampfer sticht in See

Die damaligen Attraktionen der frisch im November 1967 eröffneten „Hafenbar“ waren dann auch wirklich eine Reise wert. Ausgefallene Cocktails und Veranstaltungen mit den abenteuerlichen Namen Piratenfest oder  Seemannsabend lockten Heerscharen von Gästen an. Aquarien mit exotischen Fischen und eine Grillbar bildeten einen echten neuen Höhepunkt in der Hauptstadt-Gastronomie.

Besonders beliebt war jeden Montag auch der „Nixenball“. Das Besondere hier: Damenwahl und extrem viele liebeshungrige Maurer, die am Aufbau Ost-Berlins mitwirkten. Denn seitens der Arbeit war Montag frei, doch zu Hause bei Mutti wurde er dennoch gern als Arbeitstag verkauft, um dann derbe zu feiern.

Als Tanzbar mit „Live Musik“ wurde das Etablissement schnell bekannt. Mancher ging seine ersten Schritte auf dem Deck der „Hafenbar“. Heinz Drähn, Horst Wiemere und Gustav Müller von der „Distel“ sorgten für „Berliner Amüsemang“. Johnny Hill, Rex Gildo, Brit Kersten, Andreas Holm und Rosemarie Ambe für die gute Stimmung. Und die Damen vom nahen Friedrichstadtpalast zeigten oft ihre langen Beine.

Der richtige Rhythmus kam von Kapellen wie der „Silbercombo“ oder dem „Nonchev Trio“. Joro Gogow, der Geiger des Trios – später berühmt für sein Geigenspiel in City’s „Am Fenster“ – fand auch in der „Hafenbar“ sein erstes Publikum. Besonders bekannt wurde der Club durch die Rundfunksendung „Hafenkonzert“. Eine Sendung der „Stimme der DDR“, die in der „Hafenbar“ in Ost-Berlin aufgezeichnet wurde.

Balkan Beats und der kalte Krieg

Wenn heute von Balkan Beats gesprochen wird, sollte auch die „Hafenbar“ erwähnt werden. Denn in den Sechzigern und Siebzigern war vor allem auch Musik des damaligen Ostblocks in der „Hafenbar“ präsent.

Hafenbar Berlin

Stimmen in Aspik und Stimmungsfaktor 312

1996 sollte sich der Wind drehen: Die “Stimmen in Aspik und ihre ganze Welt des deutschen Schlagers” ka(s)perten die Hafenbarbar. Radio Eins Moderator Stefan Rupp und Fabian Böckhoff  loteten nach zwei erfolgreichen “Stimmen in Aspik-Parties” im Berliner 90° die „Hafenbar“ als neuen Ort für ihre Schlagerparty aus.

 

Details

Datum:
Mai 5, 2024
Zeit:
1:11

Veranstaltungsort

Hafenbar
Karl-Liebknecht Straße 11
Berlin, Berlin 10178 Deutschland
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Telefon
0302828593
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